Merkblatt DWA-M 615 (Entwurf) : Gestaltung und Nutzung von Baggerseen (zurückgezogen 06/2017 )
Series: DWA-RegelwerkHennef DWA August 2015Description: 50 SISBN:- 9783887212353
- [Ub] Gewässerschutz - Regelwerk
Item type | Current library | Call number | Status | Date due | Barcode | |
---|---|---|---|---|---|---|
[XH] DWA-Regelwerk (zurückgezogen) | DWA-Bibliothek | Ub-58573-DWAME (XH) (Browse shelf(Opens below)) | Präsenzbestand | 58573 |
Bei der Gewinnung von Kies und Sand durch Abgrabungen unterhalb des Grundwasserspiegels wird in das Grundwasser irreversibel eingegriffen. Das Resultat sind künstliche Oberflächenwasserkörper, Baggerseen. Diese Gewässer können entweder zu "Wunden in der Landschaft" oder zu wertvollen Ersatzlebensräumen oder wichtigen Erholungsgebieten für den Menschen werden. Entscheidend ist eine umfassende Planung, die von Anfang an nicht nur den Abbau des Rohstoffs, sondern auch die Wiedereinbindung und die Konzeption der Folgenutzung mit in die Gestaltung des Baggersees und seines Umfelds einbezieht. Dieses Merkblatt ist für eigenständige Baggerseen zusammengestellt worden, die durch Gewinnung von Sand und Kies im Grundwasserbereich entstehen und auf Dauer erhalten bleiben sollen. Dies schließt auch die Möglichkeit von Teilverfüllungen mit ein. Dieses Merkblatt kann sinngemäß herangezogen werden für Seen, bei denen die genannten Bedingungen nur teilweise erfüllt sind, z. B. bei Seen, die wegen ihrer Verbindung zu einem Fließgewässer als dessen Teil anzusehen sind, oder bei Seen älterer Abbauvorhaben, deren landschaftsgerechte Einbindung aus heutiger Sicht unbefriedigend ist. Seen, die durch eine Abgrabung von Braunkohle unter Absenkung des Grundwasserspiegels entstehen, sind aufgrund der speziellen Bedingungen nicht Gegenstand der Betrachtungen. Die Kies- und Sandgewinnung dient der Bereitstellung von Baumaterial. Sie stellt daher einen bedeutsamen Faktor der Volkswirtschaft dar. Mit dem Kies- und Sandabbau ist andererseits immer ein Eingriff in Natur und Landschaft sowie die Wasserwirtschaft verbunden, sodass bei der Zulassung eines Abbauvorhabens stets die Forderungen des Natur- und Umweltschutzes zu berücksichtigen sind. Maßgeblich sind hierbei die Gesichtspunkte des Grundwasser- und Bodenschutzes sowie des Landschafts- und Naturschutzes. Das vorgelegte Merkblatt zeigt im Wesentlichen Möglichkeiten auf, wie im Falle einer grundsätzlichen Zustimmung für den Kies- und Sandabbau die Eingriffe in die Landschaft und die wasserwirtschaftlichen Gegebenheiten des betroffenen Bereichs minimiert werden können. Es widmet der Wasserwirtschaft, und hier insbesondere dem Gewässerschutz, einen breiten Raum. In gleicher Weise werden die Gesichtspunkte des Naturschutzes und der Landschaftspflege angesprochen. Daneben ist versucht worden, unter Beachtung der Belange der Volkswirtschaft, den Gesichtspunkten der Raumordnung, der Bauleitplanung und den Erholungsbedürfnissen der Bevölkerung das gebührende Gewicht zu geben. Besonderer Wert ist dabei darauf gelegt worden, dass schon vor und während des Abbaus rechtzeitig die Weichen für die angestrebte Folgenutzung gestellt werden. Das Merkblatt soll Abbauunternehmen und Planungsbüros ebenso ansprechen wie die zuständigen Fachleute bei den Prüfungs- und Genehmigungsbehörden. Ebenso sollen die Natur- und Umweltorganisationen sowie weitere Beteiligte informiert werden, die gegebenenfalls bei einem Vorhaben zur Stellungnahme aufgefordert sind. Es sollen Anleitung und Anregungen für die Beurteilung von einschlägigen Anträgen geboten werden.
There are no comments on this title.