Normale Ansicht MARC ISBD

Mehr als nur Fischaufstieg : Das gegliederte Raugerinne in der Hase bei Quakenbrück

Von: Mitwirkende(r): Schlagwörter: Andere Klassifikation:
  • [Tf] Wasserbau - Gewässerausbau
Online-Ressourcen: KW - Korrespondenz Wasserwirtschaft, 06/2021, S. 359-368
Exemplare
Medientyp Aktuelle Bibliothek Signatur Status Fälligkeitsdatum Barcode
[K] Einzelbeitrag aus KA oder KW DWA-Bibliothek Tf-64616-KW (K) (Regal durchstöbern(Öffnet sich unterhalb)) Präsenzbestand 64616

In der Hase bei Quakenbrück wurde im Jahr 2013 eine regulierbare Wehranlage durch ein gegliedertes Raugerinne aus Schüttsteinen von rd. 200 m Länge und zwischen 20 m bis 40 m Breite ersetzt. Das Raugerinne gliedert sich in einen Wanderkorridor und eine Mittel- und Hochwasserberme. Der Wanderkorridor wurde auf 80 cm Wassertiefe für einen Abfluss Q30 dimensioniert. Bei größeren Abflüssen wird zudem die Mittel- und Hochwasserberme überströmt. Der Wanderkorridor besteht aus einer Abfolge von Querriegeln mit vertikalen Schlitzen, die bis zur Sohle geführt wurden und Becken, in denen Prallsteine verbaut wurden, um die Fließgeschwindigkeiten im Vertikalschlitz zu reduzieren. Ein abiotisches und biotisches Monitoring wurde in den Jahren 2014 bis 2016 durchgeführt. Das abiotische Monitoring zeigte, dass durch die Prallsteine die maximalen Fließgeschwindigkeiten im Wanderkorridor zumeist weniger als 1 m/s betrugen und insbesondere in Sohlennähe geringste Fließgeschwindigkeiten vorlagen. Das biotische Monitoring zeigte, dass die Durchwanderbarkeit im Wanderkorridor für alle Fischarten und –größen gegeben war. Zudem wurde festgestellt, dass die gesamte Anlage, mit einer Größe von rd. 0,5 ha, durch überwiegend rheophile Fischarten besiedelt wurde und als Lebensraum genutzt wurde. Die Prallsteine in den Becken führten zu Kolken in den Becken, die vor allem durch den Hasel besiedelt wurden. Das Raugerinne erfüllt damit aufgrund seiner Größe und Bauweise in der degradierten Hase neben der reinen Durchwanderbarkeit auch die Funktion eines Trittsteinbiotops und ist ein Rückzugsareal für rheophile Fischarten und vergleichsweise anspruchsvolle Arten des Makrozoobenthos geworden.

Es gibt keine Kommentare für diesen Titel.

um einen Kommentar hinzuzufügen.
© Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) | DWA-Homepage | Datenschutz | Impressum | Kontakt