Entwicklung der ökologischen Beschaffenheit von Oberflächengewässern im Klimawandel

Oberflächengewässer und deren Bewirtschaftung stehen im Hinblick auf den prognostizierten Klimawandel vor großen Herausforderungen. Intensiver werdende Extremwetterereignisse, wie Starkregen und Hochwasser, oder lang anhaltende Trockenphasen mit hohen Temperaturen werden zukünftig verstärkt das ökologische Gleichgewicht der Fließgewässer und Seen beeinträchtigen. Für die Erhaltung der Lebensgrundlage Wasser und der biologischen Vielfalt der vom Menschen beeinflussten aquatischen Ökosysteme ist ein tieferes Verständnis über deren komplexe Wirkungszusammenhänge notwendig, um gezielt klimarobuste Anpassungsmaßnahmen umzusetzen. Es stellt sich dabei die Frage, inwieweit die Bewertungsverfahren der Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) unter dem Einfluss des Klimawandels verlässliche Bewertungsinstrumente bieten. Dahingehend vermittelt der Beitrag zunächst den derzeitigen Wissensstand zu den Auswirkungen von prognostizierbaren klimatischen Entwicklungen auf die ökologische Beschaffenheit von Oberflächengewässern. Ausgehend von einer umfassenden Literaturrecherche und einem Fachaustausch mit Expertinnen und Experten werden die gewonnenen Erkenntnisse mit dem aktuellen Bewertungsrahmen der EG-WRRL abgeglichen und Vorschläge hinsichtlich einer Anpassung des Methoden- und Bewertungssystems der EG-WRRL abgeleitet. Die somit identifizierten Kernaussagen und Erfordernisse sind in Handlungsempfehlungen zusammengefasst.