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Zustandsanalyse der öffentlichen Kanalisation in Bayern und Ableitung des Investitionsbedarfs

Von: Mitwirkende(r): Schlagwörter: Andere Klassifikation:
  • [Cc] Entwässerungssysteme - Kanalisation
Online-Ressourcen: KA - Korrespondenz Abwasser Abfall, 04/2022, S. 271-280
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In der dritten Studie zum Zustand der öffentlichen Kanalisation in Bayern (mit Datenstand 2018) wurden Daten von 330 Kanalnetzbetreibern, gruppiert nach Kanalnetzlänge, flächendeckend über ganz Bayern analysiert. Zusätzlich zur Auswertung der Kanalnetzjahresberichte wurden weitere Daten über einen Fragebogen erfasst und auf ganz Bayern hochgerechnet. Die Gesamtlänge aller Sammelkanäle (Mischwasser-, Schmutzwasserund Regenwasserkanäle) in Bayern lag im Jahr 2018 bei ca. 106 000 km. Es zeigt sich, dass rund 28 % der in Betrieb befindlichen Sammelkanäle in Bayern ein Alter über 40 Jahren haben. Im Jahr 2018 wurden bayernweit Sammelkanäle auf einer Länge von knapp 10 500 km einer eingehenden Sichtprüfung unterzogen (gut 11 % der inspektionspflichtigen Sammelkanäle). Bei diesen Prüfungen wurden Schäden auf einer Länge von ca. 1100 km festgestellt (Schadensquote knapp 11 %). Es ergab sich, dass insgesamt ca. 20 % der Sammelkanäle einen sofortigen, kurz- oder mittelfristigen (ZK 0 bis ZK 2) Sanierungsbedarf und weitere ca. 23 % einen langfristigen (ZK 3) Sanierungsbedarf aufweisen. Die ermittelte jährliche Sanierungsrate von 0,8 %/a liegt deutlich unter der für den Substanzerhalt der Kanalsysteme erforderlichen Mindestsanierungsrate von etwa 1,5 %/a. Für den Abbau des bereits bestehenden Sanierungsstaus über einen Zeitraum von etwa sechs Jahren wäre zusätzlich eine jährliche Sanierungsrate von drei bis vier Prozent erforderlich, das heißt, die Kanalnetzbetreiber müssen dringend etwas tun, um die technische Funktionsfähigkeit zu erhalten. Der Investitionsbedarf für die Behebung dieser Schäden wurde auf etwa 8,6 Milliarden Euro berechnet. Bei Berücksichtigung auch jener Schäden mit langfristigem Handlungsbedarf erhöht sich der Investitionsbedarf auf etwa 18 Milliarden Euro. Eine Erhöhung der Haushaltsmittel wird empfohlen, um künftige massive Kostensteigerungen für den Bürger zu vermeiden.

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